Die NABU-Biotope

Unser Moorschnucken-Beweidungsprojekt - im Kampf gegen die invasive Herkulesstaude

Unsere NABU-Gruppe Kroppacher Schweiz bekämpft unter dem Einsatz von sechs Schafen und mit Hilfe engagierter Tierbetreuer sehr erfolgreich einen großen Bestand der invasiven Pflanze „Herkulesstaude / Riesen-Bärenklau“ auf einer NABU-eigenen Feuchtwiese.

 

Der geringe Nährstoffeintrag durch extensive Mahd früher und die schonende Beweidung heute sowie die Offenhaltung des feuchten Grünlandes bieten ganz besonderen Pflanzen beste Standortvoraussetzungen.

 

Hier gedeihen im Frühjahr große Bestände der Sumpfdotterblume, ab Mai hunderte Exemplare der gefährdeten Orchideen Geflecktes und Breitblättriges Knabenkraut, im Juni folgen die Orchideen Großes Zweiblatt und die Grünliche Waldhyazinthe sowie weitere besonders geschützte Pflanzenarten, wie der Fieberklee.

 

Der "eingeschleppte" Riesenbärenklau überwuchterte hier mit bis zu 1000 Pflanzen große Teile der Feuchtwiese (Bild oben links, aufgenommen vor der Beweidung). Durch den Einsatz der Moorschnucken ist der Bestand innerhalb der eingezäunten eigenen Fläche sehr zurückgedrängt worden (siehe Bild oben links - innerhalb der Umzäunung "abgefressen", außerhalb noch einige Pflanzen). Bis in den Herbst hinein halten die Schafe durch stetiges Abfressen der jungen Blatttriebe die Fläche frei von Riesenbärenklau (siehe Bilder unten).

 

Wenn Sie mehr Informationen möchten, stehen wir gerne zum Austausch bereit.

Im Juli 2019 haben unsere Moorschnucken das erste Mal Nachwuchs bekommen. Alle bisher geborenen Lämmer sind wohlauf.

Die Schafe eigenen sich hervorragend für die Beweidung von Feuchtbiotopen und bekämpfen sehr zuverlässig die Herkulesstaude. Auch in diesem Jahr wurden auf der Fläche alle noch bestehenden Herkulesstauden abgefressen und so am Wachstum gehindert.

Wer Interesse an den Lämmern hat, um sie im Naturschutz einzusetzen, möchte sich bitte mit uns in Verbindung setzen.


Nachdem die ersten Lämmer im Dezember 2019 zu Landschaftspflegezwecken in gute Hände gekommen sind, haben die Schnucken im März 2020 insgesamt fünf gesunde Lämmer zur Welt gebracht.

Der Wolf kehrt zurück...und auch unser NABU Beweidungsprojekt ist davon betroffen.

Per DNA-Probe konnte nachgewiesen werden, dass es der Rüde GW1896m war, der in der Nacht vom 01.03 - 02.03.2021 vier unserer Moorschnucken gerissen hat.  Die Tiere befanden sich in ihrem Winterquartier, welches zwar teilweise bis zu 1,80 m hoch mit Maschendraht eingezäunt,  aber leider nicht bestromt war.

Offensichtlich hat der Wolf an einer etwas niedrigeren Zaunstelle den Zaun nach unten gedrückt.

Die verbliebenen zwei Moorschnucken "Flexi" und "Bollino" befinden sich nun auf der wolfssicher eingezäunten Sommerweide; sicherheitshalber werden wir diese jedoch auch noch aufrüsten, damit der Wolf sich von den Weidetieren ab- und den Wildtieren (Rehen, Wildschweinen etc.) zuwendet.

 

Im Juli 2021 konnten wir zwei Muttertiere mit je einem weiblichen Lamm erwerben und unsere Herde so wieder komplettieren.

Der Zaun wurde nochmals um zwei weitere stromführende Drähte oben auf eine Gesamthöhe von 1,60 - 1,70 aufgerüstet.

 

Seit November 2021 befinden sie die Tiere nun bis ca. März/April auf der Winterweide, die 2m hoch eingezäunt und der Zaun eingegraben ist.

Im Winterquartier sind sie zur eigenen Sicherheit nachts im geschlossenen Stall und werden morgens früh wieder rausgelassen.