Lebensraum Streuobstwiese


20 Jahre NABU Streuobstwiese: Die Aktiven des NABU Kroppacher Schweiz haben 20 Zentner Äpfel in Roßbach geerntet. (Foto: Carola Pfeiffer)


Pressemitteilung NABU Kroppacher Schweiz vom 27.10.2022


20 Jahre Streuobstwiese des NABU Kroppacher Schweiz
20 Zentner Äpfel und ein Jubiläum


Die freiwilligen Erntehelfer des NABU Kroppacher Schweiz hatten jede Menge zu tun, denn auf der Streuobstwiese des Vereins in Roßbach gab es zum 20. Jahrestag eine Rekordernte an Äpfeln.

Insgesamt 20 Zentner wurden geschüttelt und gelesen. Die 45 Apfelbäume, vorrangig alte Sorten wie Rote Sternrenette, Boskop, Schafsnase, Danziger Kantapfel oder Rheinischer Bohnapfel, trugen so viele Früchte wie nie zuvor.


Durch Vermittlung des Mitglieds Klaus Wengenroth konnte der NABU 2002 das gut zwei Hektar große Grundstück mit einer finanziellen Förderung der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz von der MAN-Grundstücksverwaltung erwerben. Das Areal am Ortseingang von Roßbach ist altes Grubengelände. Der Erzbergbau, bis 1898 betrieben, prägte lange Zeit die Geschichte des Ortes.

In den drei kleinen Wäldchen mit Eichen, Wildkirschen und vielerlei Sträuchern, die sich auf dem Gelände in rund 100 Jahren entwickelt hatten, wurde über die Jahre leider immer wieder illegal Müll entsorgt.


Nun sollte hier eine Streuobstwiese entstehen. Streuobstwiesen mit verschiedenen Obstbaumsorten
und einer extensiven Bewirtschaftung bieten einer Vielzahl von Wildtierarten, wie zum Beispiel dem zunehmend bedrohten Igel, einen struktur- und nahrungsreichen Lebensraum. Die NABU-
Aktiven pflanzten über die Jahre insgesamt 75 hochstämmige Obstbäume. Neben alten Apfelsorten wachsen auf der Roßbacher Wiese auch Birnbäume mit so wohlklingenden Namen Gute Luise von
Avranches oder Köstliche von Charneau sowie Kirsch-, Pflaumen- und Walnussbäume.
Die geernteten Äpfel wurden zwischenzeitlich zu Apfelsaft verarbeitet, den die NABU-Gruppe zum Verkauf anbieten wird.


Die NABU-Gruppe Kroppacher Schweiz unterhält eine Streuobstwiese auf ca. 2 Hekar Land, es wurden vor  20 Jahren dort 75 Bäume gepflanzt, vorwiegend alte Apfelsorten, Birnen, einige Zwetschgen, Kirschen sowie Walnussbäume.

 

Auf den Bildern erkennen Sie die Entwicklung der Wiese (oben links im Jahre 2004, oben rechts zeigt den Bestand 2009, das Bild unten links ist 2011 entstanden und das Foto unten rechts ist vom Sommer 2018).

 

Streuobstwiesen dienen nicht nur dem Menschen als Lieferant von heimischem unbehandelten Obst, sondern sind auch Lebensraum für eine große Anzahl an Tier- und Pflanzenarten, haben also einen besonders hohen ökologischen Wert. Streuobstwiesen sind durch ihre Anordnung von weit auseinander stehenden Bäumen, gepaart mit Grasflächen, sehr strukturreich und bieten unterschiedliche Lebensräume für vielfältige Pflanzenarten und Kleinstlebewesen. Viele verschiedene Vogelarten finden hier einen Brutplatz und ein gute Nahrungsgrundlage. Der Erhalt von Streuobstwiesen ist für die Artenvielfalt im Tierreich von immenser Bedeutung. Das Unterlassen von intensiver Bewirtschaftung sowie der Verzicht auf jegliche Hilfsmittel wie Pestizide sind selbstverständlich.

 

Unser Ziel ist der Erhalt der Streuobstwiese mit einer Vielzahl an unterschiedlichen alten Obstsorten. Durch einige Verluste (Frostschäden, Sturmschäden, extreme Trockenheit) möchten wir kleinere Lücken in den Baumreihen neu bepflanzen sowie zusätzliche Bäume setzen. Auch ein fachgerechter Obstbaumbeschnitt der "Alt - Bäume" ist zur Gesunderhaltung der Bäume nötig.

 

Jede helfende Hand ist willkommen.